Der Einfluss des Schweizer Schokoladenherstellers Lindt (hier im Test) auf die Entwicklung der weltweiten Schokoladenkultur kann kaum überschätzt werden – die Erfindung der heute in der Schokoladenproduktion unverzichtbaren Conche im Jahre 1879 durch Rodolphe Lindt wird bis heute von Lindt zu Recht im Marketing des Unternehmens hervorgehoben.
Kein anderer Hersteller außerhalb des Fachhandels bietet auch ein so breit aufgefächertes Sortiment reiner Schokoladen an wie Lindt: verschiedene Milchschokoladensorten, weiße Schokolade sowie Bitterschokoladen zwischen 50 und 99% Kakaogehalt.
Der Wiedererkennungwert der Produkte ist dabei hoch, die Charakteristika sowohl der Milchschokoladen als auch der dunklen Sorten haben große Familienähnlichkeit. Der typische Lindt-Geschmack beinhaltet heute Vanille, eine deutliche, die Süße balancierende Säure, zusammengehalten von betont cremigem Schmelz.
Ein Wort zur Qualität…
Bei keinem anderen Schokoladenhersteller lohnt es sich so sehr wie bei Lindt, vor dem Kauf die Zutatenliste zu sichten. Während Produkte der „Excellence“-Reihe beispielsweise ausschließlich mit natürlicher Vanille parfümiert sind, setzt Lindt anderen Produkten nur „Aromen“ zu, typischerweise Code für synthetische Aromastoffe. Insbesondere die beliebten goldenen Lindt-Osterhasen, -Nikoläuse usw. sind hiervon betroffen; deren viel schwächere Qualität findet sich am ehesten in der auch etwas billigeren Sorte „Zartbitter“ wieder.
Bedenkt man, welch gute Produkte andere Schokoladenhersteller bereits zum halben Lindt-Preis auf die Beine stellen, können die leicht geringeren Kosten kaum ein ausreichendes Argument für diese minderwertigen Qualitäten unter der doch so auf ‚edel‘ getrimmten Marke Lindt sein.
Dass es anders geht, sogar ohne zugefügte Aromatisierung, zeigt Lindt dagegen mit der geschmacklich wirklich guten, vergleichsweise neuen Sorte Lindt Excellence 55% Milch Chocolade: hoffentlich wegweisend auch für neue dunkle Lindt-Sorten!