Wie man Schokolade probiert

Schokolade kann man futtern – Stichwort „Körper schreit nach Zuckerschock“ – oder man kann sie genießen. Hier ein paar Probier-Tips, wie man mehr von seiner Schokolade hat!

Die Basics

  • Ähnliche Schokoladen vergleichen: 70% mit 70%; Madagaskar mit Madagaskar; Trinitario mit Trinitario
  • Von leicht zu schwer: kakaoarme (Milch-)Schokoladen tun sich leichter, vor intensiven Bitterschokoladen zur Geltung zu kommen als danach
  • Temperatur: Zimmertemperatur (21°C +/-) ist die beste Temperatur für Schokoladeproben
  • Mit allen Sinnen: anschauen, berühren und reiben, riechen, schmecken (und beim Zerbrechen sogar hören)
  • Muße: gerade dunkle Schokolade braucht Zeit, auf der Zunge zu zergehen und langsam ihre Aromen freizusetzen – da reichen dann jeweils auch geringe Mengen

Für Fortgeschrittene

  • Zeit: etwas Abstand zu anderen Mahlzeiten, Snacks usw. halten
  • Zeit II: vorher keinen Kaffee trinken und keine Zahncreme verwenden
  • Neutralisieren: was Wasabi für Sushi und Weißbrot für Wein ist, ist Sprudelwasser für Schokolade. Trinken Sie zwischen verschiedenen Schokoladen einen Schluck. Auch gut: leichte Fruchtsäure, z.B. Zitrone im Wasser oder Apfelstückchen reichen
  • Schmatzen: bringen Sie viel Sauerstoff im Mund in Kontakt mit der Schokolade, um mehr zu schmecken
  • Notieren und Vergleichen: machen Sie sich die Mühe und schreiben Sie auf, was Sie schmecken – vergleichen Sie beim nächsten Mal – das ist der beste Weg, zu lernen

Jetzt wird’s ernst

  • Persönliche Zeit: finden Sie heraus, zu welcher Zeit, sie das höchste Geschmacksempfinden haben. Bei vielen ist das vormittags gegen 10 Uhr
  • Besser atmen: Nasenpflaster, eigentlich für Sport und gegen Schnarchgeräusche entwickelt, verbessern den Luftstrom in der Nase und das Geruchsvermögen

Und vielleicht zu ernst??

  • Ausspucken: wir haben in der Speiseröhre keine Geschmacksnerven. So falsch es sich zunächst anfühlt, so kann man viel mehr Schokolade probieren

Qualitativ auf und ab

  • Nach einer einfachen oder weniger guten Schokolade fällt es oft leichter, die Vorzüge besserer Tafel zu beurteilen und beschreiben
  • Umgekehrt funktioniert das auch – nach einer sehr hochwertigen Schokolade ist der Geschmack fast ein wenig „verdorben“ und an weniger guten Tafeln fallen die Fehler und Schwächen stärker auf. Insbesondere auf sehr gute Dunkle Schokoladen folgend lassen sich schwache Tafeln kam noch essen…

Weitere Tips z.B. bei Clay Gordon, „Discover Chocolate“, New York: Gotham Books, 2007.