Mittlerweile wird die Anzahl ecuadorianischer Schokoladen-Label, die mit einem lokalen Bio- und Fairtrade-Ansatz auf den europäischen Schokoladenmarkt drängen, unüberschaubar. Kuná, ein neuer Wettbewerber am Markt, bietet seine 71%ige Schokolade derzeit ausschließlich gewürzt an: mit Beeren, Kardamom oder – wie vorliegend getestet – Vanille (von Schokoladenherstellern natürlich üblicherweise nicht weiter als das Gewürz vermerkt, das es ist). In Verpackungsgröße, Aufmachung und, ja, auch Preisgestaltung lehnt sich Kuná dabei eher an die Edelklasse á la Domori an, nicht den ecuadorianischen Wettbewerb. 25g als Standardmaß – da sollte der Inhalt dann mehr als beeindrucken.
25g, Premium-Anspruch?
Von Papphülle und Kunststoffhülle befreit, zeigt sich das kleine Täfelchen von (transportbedingten) Schokoladespänen übersät; darunter mittelbraun, stumpfmatt und fleckig. Es bricht leicht, gerade, mit stumpfer, leicht splittriger Kante. Ein lebendiger Vanilleduft löst sich, darin eine zart blumige Andeutung.
Im Mund eine deutlich kräftige Röste über jasminigem Arriba-Geschmack. Rote Früchte, torfige Erdigkeit – durchaus aromatisch differenziert, aber biederer als z.B. vergleichbare Sorten von Kallari. Ihr Vanillearoma zeigt sich nicht auffälliger als bei unzähligen anderen Schokoladen auch, schmeckbar, aber vor allem eine unaufdringliche Abrundung. Der Schmelz der Schokolade ist zunächst etwas trocken, wachsig, und dann unvermittelt schnell weggeschmolzen. Ein adstringenter, etwas kratziger Abgang folgt.
Etwas bieder
Im Kakao steckt aromatisch noch etwas mehr, das bislang unter anderem durch den nicht perfekten Schmelz behindert wird. Kunás Vanille-Schokolade ist durchaus lecker, aber unter den aktuell angebotenen ecuadorianischen Schokoladen doch ein weniger auffälliger Vertreter von Land und Kakao.
Zutaten:
Kakaomasse, Rohrzucker, Kakaobutter, Vanilleextrakt
Ernährungsinformationen:
glutenfrei? | sojafrei? | erdnussfrei? | nussfrei? | fairtrade | bio |