Auch der französische Edelschokoladenspezialist Valrhona lernt, dass Schokoladenfreunde zunehmend auf Bio- und Fairtrade-Qualitäten bestehen. Alles andere als ein Vorreiter auf diesem Gebiet, bietet Valrhona nun nach der „Andoa Noir“ mit der vorliegend getesteten „Andoa Lait“ auch eine solche Milchschokolade an, Valrhona-untypisch dabei pur, ohne Beigabe von Vanille hergestellt.
Bio zum Anlass für Reinheit
Von der schmalen – aus meiner Sicht durch die letzten Designveränderungen verschlechterten, da die Tafeln dicker wurden – Verpackung aus Karton und Metallfolie befreit, zeigt sich die Milch-Andoa als sehr helle, gleichmäßig seidenmatt bis matte Schokolade, die kaum einen Geruch an sich hat. Weich, körnig ist sie im Bruch – bislang nicht nur die Qualitäten, die man mit dem Namen Valrhona verbindet.
Im Mund dagegen trifft auch diese Valrhona den Ton: ein milder, dezent kakaoiger, vor allem aber vor Milch strotzender erster Eindruck. Süß, aber nicht zu aggressiv der Zucker. Vor allem Karamell, mit einem herben Hauch, einem Lüftchen von Kakao. Allein der Schmelz – hier war bereits der Bruch verräterisch – ertastet sich zu mehlig, ein wenig stumpf und plump. Der Geschmack dagegen ist so mild und balanciert, so lieblich ohne süßes Brennen, wie man es sich von einer ‚mittelschweren‘ Milchschokolade wünschen mag. Ein karamelliges Nachklingen folgt für eine kurze Weile.
Routiniert, mild, gefällig, gut
Mit großer Routine serviert Valrhona in der ‚Andoa Lait‘ eine Milchschokolade, die mit den besten Schokoladen dieses französischen Labels mitgeht. Klar – die meisten Sorten des Hersteller laufen konventionell vom Band; Bio und Fairtrade sind nicht unbedingt als Valrhona-Herzensangelegenheiten zu verstehen. Aber wenn das Ergebnis so gefällig schmeckt, verzeiht man gern.
Zutaten:
Rohrzucker, Kakaobutter, Vollmilchpulver, Kakaobohnen, Sojalecithin
Ernährungsinformationen:
fairtrade | bio |