Schon äußerlich wird kenntlich, wer neben der Marke ‚Tobago Estate‚ noch hinter dieser 70%igen Schokolade steht: ein großer 100g-Block, eingepackt in das dicke ‚Packpapier‘ mit Corporate Identity des französischen Chocolatiers François Pralus. Duane Dove, der seit 2005 die einzige Kakaoplantage auf Tobago betreibt, lässt die Schokoladen aus seinem Trinitario-Kakao (gerade einmal 5 Tonnen sind es jedes Jahr) bei Pralus fertigen.
Toastbrot, Ruß, Leder
Von ihrem Alu-Schutzumschlag befreit, zeigt sich die Tobago Estate in der dunklen Röstung, die für Pralus-Schokoladen so charakteristisch ist. Dunkel, luftpustelig ausgegossen, dick, von unregelmäßigem, meist seidenmattem Schein. Sie bricht rauh, unregelmäßig, nicht zu hart. Die Schokolade entwickelt einen Duft wie dunkel geröstetes Toastbrot, Ruß, Leder.
Hallo-wach! Im Mund ein Gefühl wie ein starker, süßer Espresso. Dann ein Übergleiten zu Milchespresso, nein Rahmespresso; dunkler Nougat. Intensiv und röstig. Am Gaumen zeigt sich ein staubiger Hauch. Nun ein von viel Kakaobutter geprägter, schwerer Schmelz. Herbe Würze, Rohzucker und Karamell. Schließlich ein langer, sehr langer bitter-sahniger Abgang.
Polarisierend intensiv
Die ‚Tobago Estate 70%‘ folgt einem ganz typischen Pralus-Ausbau mit viel Röste und Kakaobutter. Der Kakao allerdings ist eigenwillig genug, um das eigene Etikett zu verdienen, ist intensiv, staubig, kaffeeig. Eine polarisierende Schokolade, die mit bitterer Intensität aneckt. Für die aromatische Dichte allein hätte diese Schokolade noch mehr Punkte verdient.
Zutaten:
Kakaomasse, Zucker, Kakaobutter, Sojalecithin
Ernährungsinformationen:
glutenfrei? | erdnussfrei? | fairtrade? | bio? |