Der ecuadorianische Schokoladenhersteller Pacari hat sich seinen einzigartigen Ruf in den letzten Jahren vor allem über die herausragende Qualität seiner ‚rohen Schokoladen‚ erworben. Doch ist der Reiz des Neuen verflogen, sind die eigentliche Empfehlung im Pacari-Sortiment vielmehr einige der klassischen dunklen Schokoladen, in ihrem noch nach Fermentation duftenden Ausbau an das Aroma der rohen Schokoladen angelehnt. Um eine solche klassische Schokolade handelt es sich bei der Sorte Esmeraldas, einer mit 60% Kakaogehalt gerade für ecuadorianische Kakaoverhältnisse niedrigprozentigen Schokolade aus der Küstenregion Esmeraldas in Ecuador.
Grüne Gurke fürs Raubtier
Verpackt in einen kleinen schwarzen Karton und metallbeschichtete Innenverpackung, zeigt sich die Tafel mittelbraun mit leicht orange-rotem Farbstich, dick ausgegossen, mit unregelmäßig glänzender Oberfläche und vielen aus der Fertigung stammenden Spuren. Die Pacari bricht mit hellem, noch harten Schnappen und hinterlässt dabei schiefrige Kanten. Ihr Duft ist staubig, grüne Gurke, auch animalisch – wie ein Raubtierkäfig, nachgeordnet nur der blumige Kakaoduft.
Im Mund ein rauh vermahlener, gleichzeitig schnell schmelziger Eindruck, eine bald an Sirup erinnernde Konsistenz. Deutliche Süße, ein Bananen-Aroma, unterstrichen von entsprechenden Tanninen, leichte Muskat-Würze. Ihr weiterhin staubig-erdiger Oberton stört ein wenig. Intensiv. Der Abgang ist mittellang, würzig, dabei zu Beginn mit leichten Bitteranteilen.
Zu süß und rauh
Pacari legt mit der Esmeraldas 60% eine intensiv schmeckende Schokolade vor, deren aromatische Qualitäten leider nicht voll zur Geltung gelangen. Sie ist für den verwendeten Kakao zu süß, der Schmelz zu körnig, und die Aromen scheinen einander in der Entfaltung mehr im Weg zu stehen anstatt sich zu ergänzen. Unterm Strich ganz gut, aber Pacari kann das viel besser.
Zutaten:
Kakaomasse, Zucker, Kakaobutter, Sonnenblumenlecithin
Ernährungsinformationen:
glutenfrei | sojafrei | fairtrade? | bio |