Test: François Pralus Brut de São Tomé

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François Pralus Brut de São Tomé
Sorte: Dunkle Schokolade
Kakao: 75%, São Tomé und Príncipe
Marke: François Pralus, Frankreich
Ladenpreis: €6,56/100g (€10,50/160g)
Bewertung: 91 Chclt.net-Punkte
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Vorderseite, Pralus, Brut de Sao Tome

Aaah, das ist doch ein Anblick! Satte einhundertsechzig Gramm Schokolade, ein Barren von fast zwei Zentimetern Dicke. Es ist eine besondere Schokolade aus São Tomé-Kakao mit Kakaonibs – in einer frühen Herstellungsstufe beigegeben – die der französische Chocolatier François Pralus hier vorlegt. Dazu ist diese Schokolade im Stil von Pralus‘ „Barre infernale“ sehr verschenkbar in Packpapier und Bastschleife aufgemacht. Pralus arbeitet auch mit dem auf São Tomé lebenden Schokoladenmacher Claudio Corallo zusammen, und die Nennung von „chocolat“ zusätzlich zum Kakao auf der Packungsrückseite deutet an, dass sich Anteile von Corallos Schokolade oder Kakaobohnen in dieser Tafel finden.

Aus Papier und Alufolie befreit, wird die Barrenform zwar nicht zum Problem, aber Angst vor Schokoladenflecken auf der Kleidung sollte man auch nicht haben, so unhandlich und unbehauen ist Pralus‘ Schokoladenbarren. Rotbraun, schön seidenmatter Glanz, rückseitig allerdings lösen die eingeschlossene Splitter den Eindruck von Perfektion auf. Es ist zwecklos zu versuchen, diesen dicken Riegel zu „brechen“ – ein schweres Messer, gefühlt einen Meißel braucht es hier, damit sich splitternd Stücke abtrennen. Krater, Brüche, Luftlöcher allenthalben. Ein vernehmbarer, nicht besonders starker Kakaoduft nach feuchtem Waldboden und Tabakblättern, auch Beeren.

Im Mund liegt sofort Pralus‘ typisch überbetonte dunkle Röste und ein kurzer Anflug von Fruchtsäure. „Brut de São Tomé“ wird nun zum taktilen Genuss, ein crispes, stückiges Knacken und Kauen, eine gehackte Haselnussschokolade ohne Haselnüsse. Schmelz? Dafür bräuchte man ein anderes Wort. Aromatisch überwiegt die dunkle, einfache Kakaonote. Tanninige, gärende Anklänge, Banane, auseinandergerissen durch die brockige Konsistenz, zusammengeführt wieder von angemessen dosierter Süße. Bis zum Ende eine Schokolade zum Kauen, worauf ein rauchiger Ausklang folgt.

Einmal etwas Anderes – Pralus‘ Barre „Brut de São Tomé“ besteht mindestens so sehr aus ihrer Textur wie aus ihrem aromatischen Profil und bietet darüber hinaus einen schönen Eindruck, wie typischer São Tomé-Kakao schmeckt. Als Bonus kommt sie ohne Lecithine und Vanillearomatisierung aus. Für Coppeneur-Mitgründer Georg Bernardini ist diese Schokolade Pralus‘ beste reine Sorte. So weit würde ich nicht gehen – aber die größte, bestverschenkbare und am leckersten vor sich hin zu knabbernde, das ist sie mindestens!

Zutaten:

Kakaomasse, Zucker, Kakaobutter, Kakaosplitter

Ernährungsinformationen:

glutenfrei? laktosefrei? sojafrei? erdnussfrei? nussfrei? fairtrade? bio?