Der ecuadorianische Schokoladenhersteller Kallari wurde ursprünglich als lokales Selbsthilfeprojekt gestartet und gilt mittlerweile als einer der bekanntesten Vertreter der Bewegung, Schokolade im Kakaoerzeugerland herzustellen. Die vorliegend getestete Sorte „85% Cacao“ markiert aktuell den höchsten Kakaogehalt, den Kallari in Tafelform anbietet – für den milden Arriba-Kakao, den Kallari ausschließlich verwendet, kein zu hoch gegriffener Anteil.
Edelmatt
Von Karton und Metall-Kunststoff-Schutzverpackung befreit, zeigt sich diese Kallari ganz ebenmäßig ausgeführt, eher Effekt-matt als seidig im Glanz, dunkelbraun mit violettem Schein. Sie bricht nicht zu schwer, mit geraden, leicht porösen Kanten. Ein purer, kräftiger, schwerblumig anfermentiert bis medizinischer Duft mit alkoholischer Vanillefärbung. Kakaoiger als die anderen Kallaris.
Im Mund ein dunkles, zunächst zurückhaltendes Kaffeebitter. Zunehmend, sehr blumig, eine ganz typische Arribanote, die die bitteren Anteile im Geschmacksmittel überflügelt und umdeutet. Beeren umhüllt von Tanninen und Tabakblatt. Präsente, nicht zu geringe Süße. Der Schmelz ist sehr feinflüssig, Ergebnis einer sehr hohen Kakaobutterbeteiligung, welche sich andererseits leider als aromatische Länge einmischt. Natürlich enthält auch diese Kallari eine auffällige Vanille-Parfümierung; ein Gruß aus Südamerika, dem Regionalgeschmack geschuldet. Ausklang: ohne Kakaobutter, Zucker (und Blumen!) ein etwas unangenehm bitter-adstringenter Abgang.
Typisch, aber auch bitter und buttrig
Eine weitere gut gelungene Kallari, die (wenn man das Vanillearoma außer Betrachtung lässt) viel über die typischen Aromen Ecuadors erzählen kann. An ihre Grenzen stößt diese Schokolade bei Kakaobutter und dem häufig anstrengenden Bitter.
Zutaten:
Kakaomasse, Rohrzucker, Kakaobutter, Vanilleschoten
Ernährungsinformationen:
glutenfrei | erdnussfrei? | fairtrade | bio |