Bei allem Spaß an sortenreinen Kakaos – nicht nur in der Industrie ist das zielgerichtete Mischen von Kakaos eine nicht zu vernachlässigende Kunst. Der dänische Nicaragua-Spezialist Friis-Holm greift hier zu drei auch einzeln erhältlichen Kakaos, den Varietäten Rugoso, Chuno und Nicaliso, gerade die beiden letzteren Stars in Friis-Holms Sortiment. Friis-Holm kreiert daraus einen mit 65% Kakaogehalt leicht lieblicher zu erwartenden ‚Dark Nicaragua Blend‘, den er in der Manufaktur Bonnat (Frankreich) herstellen lässt.
Koproduktion Friis-Holm – Bonnat
Die in Bonnat-Tradition blockige, 100g schwere Tafel zeigt sich dunkelbraun mit einem super Finish und seidenmattiertem Glanz. Sie knackt dumpf, mit zerklüftet buttriger Bruchkante. Ein würziger Duft entströmt der Verpackung, animalisch, feucht fermentiert, altes Laub und Hölzer, Leder.
Im Mund ein intensiver, röstig-bitterer Erstkontakt, mit schnell anschmiegsamem buttrigem, etwas schwerem Schmelz. Kernig herb, die Hölzer, Tannine mit Würze und Schärfe; ein feuriger Schokoladenkuchen. Leichte Frucht verschwindet beinahe, äußert sich in fleischigen Trockenfrüchten ohne Säurespitzen. Die lieblichen Elemente (Schmelz, Süße) bieten hier den spannungsbildenden Kontrast zum herben Ausbau der Kakaos. Deutliche – und unangenehme – Adstringens, gerade im Abgang.
Besser allein
Friis-Holms ‚Dark Blend‘ ist beileibe keine schlechte Schokolade, leider aber geht der Kakaoblend nicht wie gewünscht auf, das heißt: kann nicht an die Einzelkämpfer-Qualitäten der enthaltenen Sorten Chuno und Nicaliso anschließen. Die Einzeleindrücke sind intensiv, aber ergänzen einander nicht in Harmonie. Die hohe Adstringens schließlich bereitet wenig Freude.
Zutaten:
Kakaobohnen, Zucker, Kakaobutter
Ernährungsinformationen:
glutenfrei? | laktosefrei? | sojafrei? | erdnussfrei? | nussfrei? | fairtrade | bio |