Aus der seriellen Ursprungsschokoladenschmide des Franzosen François Pralus stammt die vorliegende Bitterschokolade, eine mit 75% Kakaogehalt hergestellte Forastero-Schokolade mit Ursprung Brasilien, so schlicht wie präzise, nun, „Brésil“ getauft. Pralus bietet Kakaos der ganzen Welt mit gleichem Kakaogehalt, ähnlich hohem Röstgrad und frei von Aromatisierungen an und macht sie entsprechend vergleichbar. Bekannte Wermutstropfen sind hierbei die für viele Geschmäcker doch eher zu knackige Röstung sowie die die Geschmeidigkeit des Schmelzes beeinflussende Zugabe von Sojalecithin.
Brasilianische Mondlandschaft
Aus ihrer festen Papierverpackung befreit, macht die dunkel ausfallende ‚Brésil‘ vorderseitig einen perfekt seidenmatten Eindruck, doch ihre Rückseite wirkt wie eine geätzte Mondlandschaft aus Tropfen, Streifen und Schlieren. Sie bricht nicht besonders hart, weist dabei eine trockene, mal auch bröckelige Kante auf. Auch im Duft ist sie trocken: erdiger Kakao, mittelstark; leicht seifig auch.
Im Mund sofort die harte, Pralus-typische Röste – und wird dann nur noch bitterer, als von diesem französischen Label gewohnt. Überrösteter Kaffee, enthalten auch eine isolierte Säuerlichkeit. Ein Gaumen mit seifiger Distanz zum Kakao. Und auch der feste Schmelz wird zuletzt selbst durch viel Kakaobutter und das Lecithin nicht wirklich gut gebändigt. Langer, erdig-adstringenter Abgang.
Simpler Kakao, überröstet
Nein, das ist keine „schlechte“ Schokolade. Aber dem hohen Anspruch eines der besten Schokoladenlabels Frankreich wird diese ‚Brésil‘ nicht gerecht. Ihr simpler, dabei kräftiger Kakao führt die Grenzen des „Systems Pralus“ mit seinen konstant hohen Röstgraden vor. Geschmacklich ist dies die dürftigste Pralus-Schokolade.
Zutaten:
Kakao, Zucker, Kakaobutter, Sojalecithin
Ernährungsinformationen:
glutenfrei? | erdnussfrei? | fairtrade? | bio? |