Aus dem billigeren Teil des Sortiments des belgischen Schokoladenmachers Benoît Nihant stammt die vorliegende Madagaskar-Schokolade; 72% Trinitario-Kakao aus der im bekannten Sambirano-Tal gelegenen Plantage ‚Somia‘. Eine gute Adresse – mit 72% Kakaogehalt ist bei Madagaskar-Trinitario dabei eine deutliche Säureprägung zu erwarten.
Lebkuchen
Wertig in einem – hier weißen – zierlichen Karton verpackt, präsentiert sich die „Somia“ als gleichmäßige, aber rückseitig ganz matte, dunkel mittelbraune Tafel mit deutlichen Spuren von Luftblasen. Sie bricht hell klickend, gerade, mit schiefrig-rauher Bruchkante. Ein eigentümlicher Duft: einfacher Kakao, darüber Lebkuchen, Spekulatius, Nelken; schließlich Trockenfrüchte wie Rosinen und rote Beeren.
Im Mund ein dunkler Beginn, gefolgt von einem mehligen, brotartigen Mundeindruck. Auch der Geschmack: Lebkuchen, dann deutlicher Säureeinschuss, nun Zitrone. Zitrone in Lebkuchen. Eine feste Schokolade mit verhaltener Röste, aromatisch nicht unharmonisch, eigenwillig. Insgesamt aber unrund, es ziehen viele Stränge in viele Richtungen, und der Schmelz bleibt linkisch. Dunkle Nuss am Gaumen begleitet durch den Abgang.
Wenig elegant
„Intensiv und expressiv, angenehme Noten von roten Beeren und Zitrus. Samtige Textur.“ – die Werksbeschreibung liest sich wie das Abziehbild einer idealen Madagaskar-Schokolade. So aber schmeckt Benoît Nihants „Somia“ nicht. Expressiv, ja; zum Zitrus gesellt sich ein ganzer Honigbrotkorb voller Nebeneindrücke; schließlich der feste, körnig-rauhe Schmelz anstelle der ’samtigen Textur‘. Keine schlechte Schokolade, aber nie elegant; es wirkt nicht, als sei das Ergebnis so beabsichtigt gewesen?!
Zutaten:
Kakaobohnen, Rohrzucker, Kakaobutter
Ernährungsinformationen:
glutenfrei? | erdnussfrei? | fairtrade? | bio |