Die Schokoladen des ungarischen Ehepaars Zsolt Szabad – Ingenieur – und Katalin Csiszar – Grafikdesignerin – ließen bislang stets die berufliche Handschrift der beiden Partner erkennen: tadellose Bean-to-Bar-Schokolade, ansprechend und verschenkbar verpackt und aufgemacht. Bei der vorliegend getesteten Sorte „Madagascar 72%“ ihres Labels Rózsavölgyi Csokoládé handelt es sich vordergründig um die ‚mindere‘ Trinitario-Schwester der ebenfalls mit madagassischem Kakao der Plantage Bertil Åkessons ausgestatteten Rózsavölgyi-Sorte „Cacao Criollo 71%“.
Dunkler, kernig, grün-vegetativ
Von ihrer schönen Faltpapierverpackung befreit, zeigt sich diese Madagaskar-Schokolade ebenso matt wie ihre Schwester, ebenfalls rötlich, aber deutlich dunkler im Teint. Hart und ihrer dünnen Formatierung zu Trotz widerständig im Bruch, im Duft weniger stark; nach Wald, kernig röstig, dann grün-vegetativ.
Im Mund zunächst verhalten, dann im Anschmelzen eine kräftige Fortsetzung. Kräftig malzig, nun hervortretende Säure, jedoch längst nicht von dem Zubiss, den Madagaskar-Trinitario in so kräftigem Ausbau oft zeigt. Fruchtig-beerig, und diese Frucht in ein dezent röstiges, sehr wenig bitteres Schokoladenkleid gehüllt. Melasse. Nach hinten heraus verstärkt spürbare, jedoch nie störende Adstringens. Gleichmäßiger, cremiger Schmelz. Schließlich ein herbes, längeres Verklingen.
Criollo > Trinitario
Balanciert, schokoladig, fehlerfrei, mit eigenem Charakter: auch diese Zirka-Siebzigprozentige von Rózsavölgyi Csokoládé weiß zu gefallen. Die ‚Criollo‘ vom selben Ursprung hat allerdings die Nase ein wenig voraus, ist komplexer, raffinierter. Da beide dazu zum selben Preis angeboten werden, geht unsere Empfehlung natürlich: zur Criollo.
Zutaten:
Kakaobohnen, Rohrohrzucker, Kakaobutter
Ernährungsinformationen:
glutenfrei? | laktosefrei? | sojafrei? | erdnussfrei? | nussfrei? | fairtrade? | bio |