Sortimentspolitik ist alles: während die deutsche Supermarktgruppe REWE in ihren Süwarenregalen ein breites Sortiment an Markenschokoladen anbietet, wird dieses inzwischen durch eigene Handelsmarken ergänzt. Die „Marke“ Ja! bedient die Discount-Kundschaft; mit REWE Bio werden umweltbewusste Kunden versorgt, und eben mit der hier getesteten Eigenmarke „REWE“ der eigene Name (eine Qualitätsverpflichtung?) im gleichen Preissegment wie ansonsten Milka, Ritter Sport oder Sarotti ins Rennen geworfen.
Vanillin liegt in der Luft
Beworben als „original Schweizer Schokolade“, wird REWEs Sorte „Zarte Vollmilch“ klassisch in Schichtpapierumschlag und dünne Alufolie verpackt verkauft. Darin eine hellbraune Tafel, seidenmatt und unregelmäßig im Glanz, Lufteinschlüsse. Die Schokolade bricht, nein, teilt sich sehr leicht, ganz porös, ganz weich. Ein konzentrierter Vanillinduft, neben dem Kakao keine Chance hat.
Im Mund zunächst der nach dem Duft erwartete Kinderschokoladeneindruck, d.h. Vanillinschokolade. Dann kommen Säure, Karamell, Milchkakao durch. Der Butterschmalz-Schmelz erinnert ein wenig an Milka, ist dabei weniger klebrig. Nun beginnt die Süße zu brennen und am Gaumen besteht eine leichte Störnote; gummiert? seifig? Kohlkopf? Aber Kakao und der cremige Schmelz fangen das lieblich ein; Süße und Vanille begleiten den Ausklang.
Besser als Milka
REWEs Sorte „Zarte Vollmilch“ ist in erster Linie eine Süßigkeit und noch keine wirklich gute Schokolade. Für die Konsistenz der Tafel selbst könnte es auch Punkteabzug geben, so unbeholfen bröckelt Schokolade selten. Aber geschmacklich kann die REWE sich gegen gleich teure Markenprodukte durchsetzen und ist beispielsweise deutlich besser als die noch am ehesten vergleichbare Milka-Sorte „Alpenmilch“. Für sehr preisbewusste Fans süßer Milchschokolade.
Zutaten:
Zucker, Kakaobutter, Vollmilchpulver (17,9%), Kakaomasse, Süßmolkenpulver, Butterreinfett, Sojalecithine, natürliches Aroma
Ernährungsinformationen:
glutenfrei? | erdnussfrei? | fairtrade? | bio? |