
Muss man mit einem so anzüglichen Namen – ‚Dirty Blonde‘ – das Klischee von den puristisch reinen Skandinaviern bemühen? Man darf – zumindest der Blick auf die Zutatenliste verheißt hier Minimalismus, denn nicht einmal die bei Weißer Schokolade so übliche Vanille trübt die Einigkeit aus Zucker, Kakaobutter und Milchpulver in dieser ‚blonden‘ weißen Schokolade des isländischen Bean-to-Bar-Schokoladenlabels Omnom.
Dunkel karamellblond
Das Geheimnis der ‚Dirty‘ Blonde lüftet sich mit dem Öffnen der stylistisch sehr gelungenen Karton-Umverpackung. Gleichmäßig, matt – und dunkel karamellblond die Anmutung dieser Tafel. Sie bricht – für eine Weiße – noch hart, mit klar geraden Kanten. Der Duft aber erinnert an staubigen Karton, an Kräuter wie getrocknetes Rosmarin, an Buntstifte. An Vieles, aber nicht an Kakao.
- Dirty!
- Cool and Dry:
Im Mund dafür dann doch ein schon überraschend erfreulicher, lieblicher erster Kontakt. Trockener, mehliger Schmelz. Kräuterig, würzig, nun wieder das lackierte Holz frisch gespitzter Buntstifte. Geschmacklich folgt ein holziges Tief, nur ihre Süße sowie ein wenig karamellisierte Butter ziehen die ‚Dirty Blonde‘ immer wieder heraus. Brennende Schärfe am Gaumen, schließlich ein wohlwollenderes Verklingen über der Butter, ein wenig Vanille und Karamell, und dann, ja, auch Kakao.
Eigenständig, aber noch wenig Klasse
Zumindest hat sie etwas sehr Eigenständiges, diese ‚Dirty Blonde‘. Dieser Charakter reicht aus, das Verkosten kurzweilig zu machen, und der Geschmack wächst tatsächlich an einem. Unterm Strich aber überzeugen vor allem ihre Butter- und Karamelleinschläge; die Würze, Süße und vor allem der sehr trockene Pulverschmelz aber weniger.
Zutaten:
Rohrohrzucker, Kakaobutter, Milchpulver
Ernährungsinformationen:
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