São Tomé
Spätestens seit Claudio Corallo auf der afrikanischen Insel São Tomé selbst aus „einfachem“ Forastero-Kakao so hervorragende Schokoladen herstellt, steht São Tomé auf der Agenda vieler großer und kleiner Schokoladenhersteller. Seit einigen Jahren bietet Michel Cluizel mit der „Vila Gracinda“ eine Single-Plantation-Schokolade aus São Tomé an, mittlerweile ein Klassiker im Sortiment.
Cluizel-typisch in Holzschachtel und Metallfolie verpackt, ist die vorliegende „Vila Gracinda“ nicht ganz so perfekt hergestellt wie andere Cluizel-Schokoladen; etwas mehr Lufteinschlüsse und Schlieren. Die Tafel ist dunkelbraun mit rotem Stich, bricht mit schönem Knacken. Die Schokolade verströmt sofort einen feinen, süßlich-würzigen Duft wie nach grünen Oliven.
Im Mund setzt die „Vila Gracinda“ gleich sehr viel Kraft und Aromen frei: Holztöne, Fruchtigkeit, dann überraschend viel Säure. Das führt zu einem besonderen Eindruck, etwa wie Weintrester. Schwerere, kaffeeige Noten kommen hinzu. Der Eindruck ist mittelkomplex, abwechslungsreich. Die Schokolade schmilzt schön, cremig, gleichmäßig, wenn auch nicht ganz so fein wie die besten Cluizel-Schokoladen. Im Abgang – mittellang – kommen die holzigen Noten aus dem Einsatz wieder zurück. Fein!
Vielfalt statt Balance
Cluizels São Tomé-Schokolade „Vila Gracinda“ ist eine sehr aromatische, spannende Schokolade mit viel Kraft. Es fehlt ihr ein wenig an Konstanz, aber das macht sie durch ihre geschmackliche Vielfalt wieder wett. Es gibt sogar noch bessere Schokoladen von Michel Cluizel, dennoch ein echer Probiertipp.
Zutaten:
Kakao, Rohrzucker, Kakaobutter, Bourbon Vanille-Schote
Ernährungsinformationen:
sojafrei | erdnussfrei? | fairtrade? | bio? |