Stylish-verwegen, so die grafische Ansage auf der Verpackung dieser Zotter-Schokolade: ein 80% Criollo aus Peru? Bereits im Innenumschlag schränkt Zotter allerdings ein: „In Peru, bei den Kakaobauern von Aprocap, haben wir diesen Blend mit 40% weißen Criollobohnen der Sorte Porcelana gefunden.“ Also – kein sortenreiner Criollo, vielleicht auch der häufig den Nacional-Kakaos zugeschlagene helle Piura Perus, aber gute Blends sind ja noch lange nichts Schlechtes.
Aus hell wird dunkel
Die dünne, recht dunkle Schokolade zeigt eine recht deutliche Marmorierung zwischen matt und seidigem Glanz aus dem Guss. Sie bricht mittelhart, knipsend, mit geraden Kanten. Ein würziger Duft; erdig-zimtig; trockener Trester, dabei etwas weniger tief als bei anderen Zotter-Sorten.
Im Mund ein ernsthafter, deutlich süßereduzierter, dabei so voller wie milder erster Kontakt. Ein erdiger Aufbau mit Schärfe und Gewürzen. Schwacher Milchkaffee, Reismilch, Melasse. Genau die richtige Dosis an Säure verleiht dieser ‚Peru‘ eine Gegenkraft zur Süße. Milde Röste mit nur ganz leichter Adstringens. Gleichmaß über die Dauer, der Schmelz dabei bereitwilliger, butterlastiger als bei anderen der hochprozentigen Zotter-Sorten. Pur und störungsfrei in einen eher kurzen Abgang mit Ferment am Gaumen.
Erdnah
So mild schmeckt 80%ige Schokolade (getestet!) auch ganz kleinen Kindern. Zotter übersetzt den hohen Kakaogehalt hier nicht in aufgesetzte Kraft, sondern ein volles, erdnahes Kakaoaroma, dabei aromatisch deutlich entfernt von den Criollos Venezuelas.
Zutaten:
Kakaomasse, Rohrohrzucker, Kakaobutter, Salz
Ernährungsinformationen:
glutenfrei | laktosefrei | sojafrei? | erdnussfrei? | nussfrei? | fairtrade | bio |