Selbst im Sortiment eines auf dunkle Ursprungsschokoladen „spezialisierten“ Herstellers findet eine Milchschokolade ihren Platz: beim kleinen australischen Schokoladenlabel Zokoko wird diese Schokolade sogar auf einen Thron gehoben und „Goddess“ getauft. Kein Ursprung in diesem Fall, die Göttin bleibt mysteriös, herkunftslos, ausgestattet mit 45% Kakaogehalt und Beigabe sowohl von Sojalecithin als auch Vanille.
Selten gibt es in unserem Testlabor so viele Komplimente für eine Verpackung – wie ein dick eingebundenes Buch liegt die Schachtel schwer in der Hand. Schimmerndes Gold, Silber, Schnörkel … mehr Harry Potters Bibliothek als feine Confiserie.
Super Verpackung
Die Tafel selbst, dick, dunkelbraun, ist bis auf kleine Druckstellen perfekt regelmäßig gegossen. Der hart knipsende, glatte Bruch entspricht der Stärke der Tafel. Sie duftet auffällig: nach Haselnuss, Honig, Rahm, Karamell, Vanille … wie eine hochwertige Version von Toblerone.
Im Mund ein kontaktscheuer erster Eindruck: wachsig-buttriger Schmelz und wenig Aroma. Zunehmende Entfaltung mit Kondensmilch, Honig und Vanille; hell und ‚gestreckt‘ mit viel Milch, wenig Kakao. Schließlich ein ganz verhaltener Fruchtstich wie rote Johannisbeere. Vor allem aber wenig Geschmacksentwicklung für so viel Schokolade. Am Gaumen nur ein einfaches Kaba-Aroma. Mit einem ganzen Mund voll Schokolade verstärkt sich die aromatische Tiefe – aber auch das Völlegefühl. Längerer karamellig-milchiger Abgang mit Vanille.
Von Toblerone zu Kaba
Gibt es ein Wort für das Gegenteil von ‚vollmundig‘? Hier wäre ein „leermundig“ nötig. Extensiv… erst nach einigen Schokoladenstücken hat man genug Schokolade im Mund, um durch den schweren, wachsigen Schmelz mehr als süße Milch, Vanille und einfache Kakaonoten zu schmecken.
Das aber ist nicht das, was man sich von einer so hochpreisigen Schokolade verspricht, oder?
Zutaten:
Kakao, Milchpulver, Zucker, Vanille, Sojalecithin
Ernährungsinformationen:
glutenfrei? | erdnussfrei? | fairtrade? | bio? |