Mit nur 25% Kakaogehalt gebührt der heute vorgestellten Schokolade des spanischen Chocolatiers Simón Coll die zweifelhafte Ehre, eine der Schokoladen mit dem niedrigsten Kakaogehalt am Markt zu produzieren. Im Hause Coll steht die Marke Amatller für Qualität, der Name Simón Coll eher für Masse – auch eine Sparmaßnahme, wo immerhin Kakaobutter die aktuell teuerste Schokoladen-Zutat ist?
Bei der optischen Gestaltung hat man ein gutes Händchen. Dickes weißes Papier mit heller, wertiger Aufmachung, darin klassisch Alufolie um eine 85g schwere Schokoladentafel.
Kraterlandschaft
Die Schokolade selbst hingegen passt weniger ins wertige Bild. Gelb, seidenmatt, aber die Vorderseite durch die Folie deformiert, die Rückseite eine Kraterlandschaft der Luftblaseneinschlüsse. Weich-krümelig zerteilt sich die ‚Blanco‘, von Bruch mag man kaum sprechen. Schließlich ein knalliger Vanillin-Duft, der außer einem getreidigen Einschlag wenig Platz für anderes lässt.
Im Mund ein hochsüßer Ersteindruck, aromatisch neutrales Vanillin. Der Schmelz ist etwas schmierig; mehlig am Gaumen … roher Kuchenteig mit Vanillin und sehr viel Zucker. Schließlich ein – bei diesem Zuckergehalt und Schmelz erwartbares – Süßebrennen im Rachen. Der Appetitmacher Vanillin hängt noch lange nach und fordert sein nächstes Stück. Eine Tasse grünen Tees schafft Abhilfe…
Vanillinig
Wer Industrieschokoladen mit Vanillin á la ‚Kinderschokolade‘ liebt, ist bei Simón Coll gut aufgehoben: zumindest entfallen hier die so häufigen Störaromen. Alle anderen machen besser einen Bogen um diese ‚Blanco‘.
Zutaten:
Zucker, Kakaobutter, Vollmilchpulver, Sojalecithin, Vanillin
Ernährungsinformationen:
glutenfrei | erdnussfrei? | fairtrade? | bio? |