Eine wirklich stilvolle Verpackung – mattweißes Papier mit Segelschiffgrafik – ist dem spanischen Kakaolabel Simón Coll da gelungen. Auch in Deutschland sind Coll-Schokoladen sowie insbesondere die Sorten der Premiumtochter Amatller recht gut im Süßwarenhandel verfügbar.
Außen hui
Nicht ganz so stilvoll gibt sich dagegen die Zutatenliste: „Aroma“, das erwarten wir üblicherweise nur in den unteren Regalböden der Supermärkte und Discounter.
Von der hübschen Umverpackung befreit, zeigt sich die Simón Coll 70% als dunkle, wellige, fettig glänzende Schokolade mit einigen Kratern von Lufteinschlüssen. Sie bricht splitternd hart und unregelmäßig. Puh, der Duft, der einen anspringt, ist noch einmal aggressiver, als Vanillin üblicherweise wirkt; kräftiger dosiert allemal.
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- Ein Schiff beladen
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- Aroma =
Im Mund ein süßer, dann dunkler, dunklerer, jetzt bitterer, schließlich sehr bitterer Kontakt. Das Vanillin hier zurückhaltender als im Duft. Schwerer Schmelz wie Mehlschwitze. Zucker und Vanillin verhelfen der Schokolade zu einer trügerischen Form von Gefälligkeit. Eindimensional und ausdrucksschwach, die balancierte Säure das vielleicht gefälligste Feature dieser Schokolade. Bitter und trocken im zu langen, natürlich bis über das Ende hinaus Vanillin-geprägten Abgang.
Zu Unrecht im Fachhandel
Simón Coll ist eine dieser Schokoladenmarken, die man in viel zu vielen Fachgeschäften findet, die es eigentlich besser wissen müssten. Die 70%ige ist längst nicht so schlimm wie die groteske 50%ige Schokolade von Coll, aber natürlich noch lange keine Schönheit. Im Fachhandel hat sie nichts verloren.
Zutaten:
Kakaomasse, Zucker, Sojalecithin, Aroma
Ernährungsinformationen:
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| glutenfrei | erdnussfrei? | fairtrade? | bio? |
