Hinter der Schokoladensorte „Bolivia Sauvage“ der schwäbischen Schokoladenmanufaktur Schell steht eine Kakaobohne, die vom dänischen Sterneküche-Lieferanten Oialla in einer der aktuell teuersten Schokoladen der Welt vermarktet wird. Wild wachsender Criollo-Kakao aus Beni in Bolivien, eine Rarität. Schell arbeitet aus der von Felchlin erstellten Kuvertüre, das Ergebnis ist schon einmal preislich vergleichsweise ein Schnäppchen.
Beni-Criollo
Befreit von Schells gut gelungener Karton-Um- und Kunststoff-Schutzverpackung, zeigt sich die „Wilde“ als recht zivilisiert sauber ausgefertigt, gleichmäßig ausgegossen und mit seidenmattem Schein. Sie bricht hart mit leicht unregelmäßiger Kante. Im Duft ein sehr purer Kakaoeindruck, auch unverstellt dank fehlender Vanille-Parfümierung. Saftige Fruchtigkeit, getrocknete Pflaumen und nun vom Kakao stammende Vanillefärbung.
Im Mund bildet sich ein röstiger Grundcharakter ohne Bitterkeit heraus, dazu ein Bett aus einem ganz zarten Schmelz. Die deutliche Kakaobutterbeigabe macht sich bemerkbar, ohne der Intensität zu schaden. Wenig Süße, sehr feine und leichte Säure. Pure, kräftige ‚Schokolade‘ ist der prägende Eindruck, aromatisch setzen Anklänge von Trockenfrüchten, Zitrus und Vanille leichte Akzente, die das Interesse wachhalten. Es folgt ein langer Abgang mit leichter Adstringens.
Geschliffene Wilde
In 60stündigem Conchieren wurde dieser „Sauvage“ jede Ungeschliffenheit genommen. Dass das Ergebnis so interessant bleibt, spricht für die Kraft dieses Kakaos. Schells „Bolivia Sauvage“ ist eine ganz elegante, pure ‚Schokolade‘-Schokolade, auch verfeinerter, gleichzeitig weniger ursprünglich als Oiallas 70%ige Interpretation dieses Kakaos.
Zutaten:
Kakaomasse, Zucker, Kakaobutter
Ernährungsinformationen:
glutenfrei? | laktosefrei? | sojafrei? | erdnussfrei? | nussfrei? | fairtrade? | bio? |