Cellophan, Gold
Diese Schokolade, die einfachste Hussel Vollmilch-Schokolade, hat in meiner Familie eine lange Tradition: bei jedem Besuch bei der Familie des Bruders meines Vaters bekamen wir Kinder beim Abschied eine ganze Tafel Milchschokolade geschenkt, immer die gleiche Sorte, die wir liebten. Die Tafeln waren auf einer goldenen Pappe in Cellophan verpackt; bis vor Kurzem wusste ich gar nicht, dass diese Schokoladen von Hussel stammten, aber meine Tante bestätigte die Vermutung. Was ich damit sagen will? Auch wenn das lange her ist, ich könnte bei der Bewertung der Hussel „Vollmilch“ nicht ganz objektiv sein…
Mittlerweile weniger aufgerüscht – im Vergleich zu früherer Grandesse ist die heutige Cellophanverpackung richtiggehend understated – ist die Schokolade kleinstückig im klassischen Tafelmaß gegossen. Sie bricht hart und glatt, manchmal leicht faserig. Ihr Duft: schwach, wenige Besonderheiten.
Im Mund wird die Schokolade schnell weich. Vanille, ohne aufzutrumpfen. Milchig, karamellig, balanciert. Leider ein ganz leichter Beigeschmack, wie Gummierung, und vielleicht etwas süß geraten. Die Schokolade fließt ansonsten wie ein dickes Schokoladengetränk, ihr sehr feiner, überhaupt nicht klebriger Schmelz ist ein echtes Feature. Im Nachgang dann wieder Karamell und Vanille ohne Störung, mittellang.
Unverändert
…und noch ein Stück. Es ist erstaunlich, aber wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, dann haben Hussel und seine Zulieferer (die Schwesterschokolade „Edelvollmilch“ von Heilemann schmeckt im Direktvergleich fast gleich, führt aber einen etwas rauheren Schmelz) die Rezeptur der Vollmilch-Schokolade über Jahrzehnte nicht bzw. nur unwesentlich verändert. Eine vollmundige, befriedigende Milchschokolade.
Update: Nachverkostung und ‚Objektiviertung‘ der Benotung im Herbst 2013.
Zutaten:
Zucker, Kakaobutter, Vollmilchpulver, Kakaomasse, Sojalecithine, natürliches Vanille-Aroma
Ernährungsinformationen:
erdnussfrei? | fairtrade? | bio? |