Ein vergleichsweise neuer Zugang in deutschen Supermärkten sind die Schokoladen des niederländischen Spaß-Labels „Hands off my Chocolate“: ‚Spaß‘ – denn die Gründungsstory scheint sich vor allem auf die Erkenntnis zu beziehen, dass so manch einer Schokolade ungern teilt. Dazu schreibt das Unternehmen unter dem Website-Menüpunkt „Fair Chocolate“, man „unterstütze“ eine Stiftung namens Cocoa Horizons Foundation, deren Website allerdings vom jedenfalls nicht unparteiischen Schokoladengiganten Barry Callebaut betrieben wird … und macht ansonsten keinerlei Angaben, nach welchen fairen Kriterien denn der selbst verwendete Kakao gesourced wurde. Sorry – Fairtrade-Schokolade geht anders.
Fairtrade-Schokolade geht anders
Die 100g schwere, leicht gelblich braune Schokolade wird in einfachen Kunststoff verschweißt geliefert und teilt sich in vierzehn dicke, zusammenhängende, runde Schokoknöpfe, jeder beschriftet mit dem Wort „mine“, „meins“. Sie riecht einfach, grundlegend Kakao, darüber der billiger Schokolade eigene leicht künstliche Vanillingeruch.
Im Mund aber kakaobetontes Anschmelzen. Der Schmelz entwickelt sich ausreichend fest, ausreichend kontrolliert; zunächst auch nicht zu süß. Einfacher Kakao, Karamell; wenig Sahne; Vanille und eine getreidige Note zurückhaltend. Straighte, einfache Milchschokolade, bei der die Süße im Verlauf stärker wird, schließlich dann doch ein wenig brennt und klebt. Karamell leitet in einen sehr kurzen Abgang.
Ganz okay, für eine Supermarktschokolade
Einfaches Kakaoaroma, nicht nur hochwertige Zutaten, aber geschmacklich ist die Milchschokolade von „Hands off my Chocolate“ als einfache Milchschokolade mit etwas erhöhtem Kakaogehalt okay für Preispunkt und Zielpublikum Supermarkt. Die Anspielungen auf besondere Fairness auf Packung und Website könnte der Hersteller aber präzisieren – oder sein lassen.
Zutaten:
Zucker, Kakaomasse, Kakaobutter, Vollmilchpulver, Sojalecithin, natürliches Vanillearoma
Ernährungsinformationen:
erdnussfrei? | fairtrade? | bio? |