An der Spitze eines weltweiten Rufs „belgischer Pralinen“ sitzt das Unternehmen Godiva, das rund um den Globus in teuren Einkaufsstraßen und Flughäfen seine hochpreisigen Produkte anbietet. Ist das Luxus-Image gerechtfertigt? Wir machen am einfachsten Stück im Sortiment, der Godiva Milchschokolade, die Probe.
Gold-Godiva
Die Schokolade ist als recht dicker Riegel in Goldfolie verpackt. Leider fehlt die Angabe zu ihrem Kakaogehalt. Der Riegel ist mittelbraun, solide ausgeführt, und bricht trotz seiner Dicke leicht und spröde. Ihr Duft ist nicht sonderlich edel, auch nicht schlecht: schwach karamellig-milchig.
Im Mund verwandelt sich die Sprödigkeit in eine etwas sandige Konsistenz, dann cremiger, schließlich klebriger Schmelz. Geschmacklich keine zu helle Milchschokolade, karamellig, etwas zu süß. Der Gesamteindruck bleibt vergleichsweise plump, das Karamellaroma im Nachgang ist dagegen nicht schlecht.
Update: 30-35% Kakao
Godiva hat inzwischen bestätigt, dass der Kakaogehalt der Milchschokolade in der Tat 30-35% betrage. Trotz zweimaliger Rückfrage beharrte Godiva Chclt.net gegenüber darauf, dass der Kakaogehalt dieser Milchschokolade lediglich 15-20% betrage. Das kann nicht stimmen, bzw. lässt die Kakaobutter außen vor, denn während aromatisch tatsächlich nicht viel passiert, ist diese Schokolade nicht nur farblich zu dunkel – sie dürfte unter 25% Kakaogehalt nicht einmal mehr als „Milchschokolade“ verkauft werden. Wir mitteln das fürs Erste, runden generös auf 18% auf und warten auf Richtigstellung.
Unabhängig vom endgültigen Kakaogehalt ist diese Godiva-Schokolade – ähnlich der noch süßeren Neuhaus-Schokolade – leider ein weiteres Beispiel dafür, dass die Qualität belgischer Pralinenmacher mit dem verbreitet guten Ruf nicht unbedingt mithält.
Zutaten:
Zucker, Vollmilchpulver, Kakaobutter, Kakaomasse, Sojalecithin, Vanille
Ernährungsinformationen:
fairtrade? | bio? |