Seit jeher fremdelt der italienische Superpremium-Schokoladenspezialist Domori, inzwischen Teil des Hauses Illy, mit der Herstellung weißer oder Milchschokoladen. Stets muss doch ein Schuß Salz, Minze oder eine vergleichbare Veredlung hinein. Es gelang auch noch keine wirklich überragende Schokolade wie mit den Bitterschokoladen des Hauses. Und so überrascht es nicht, dass auch die vorliegende Milchschokolade „Latte di Cocco“ keine Kuhmilch-, sondern eine vegane Kokosmilchschokolade ist, für die Domori dazu einmal sehr fein die Zutatenliste prozentual aufschlüsselt. Aber da dies sehr klein, in weiß auf himmelhellblau geschieht, werden nur Konkurrenzchocolatiers mit sehr guten jungen Augen davon profitieren…
Untere Domori-Qualitätsstufe?
Domori legt mittlerweile – Stand 2020 – mindestens zwei unterschiedliche Qualitätsstufen auf. „Latte di Cocco“ ist nur in einer einzigen Umverpackung verpackt, dazu mit 75 Gramm schwer; Kennzeichen der ‚einfacheren‘ Sorten der Italiener. Auch die Tafel wird höchsten Ansprüchen nicht gerecht: uneben, schlierig an der Rückseite, die Tafel voller sichtbarer Späne; matt bis glänzend. Recht dunkel ist sie; bricht hart, ist dabei trocken im Anbruch. Sie duftet etwas .. staubig; Kokos, aber nicht in schön; ein wenig Ferment; Nusskakao; mittelstark.
Im Mund zunächst Ferment; dann im Anlutschen recht viel Süße. Die Aromen erschließen sich erst mit aktivem Lutschen in Gänze: grundlegender Kakao, Kokoskarton, Haselnuss, Getreide. Haselnuss fast Richtung Nougat. Leicht angebrannt. Ihr Schmelz ist etwas trocken, spröde, schafft Distanz. Und auch die Kokossüße will aromatisch nicht recht mit der Nussigkeit des Kakaos harmonieren. Staubig-kartonig am Gaumen, glücklicherweise nur leicht – staubige Überleitung dann in einen trockenen Nachklang.
Macht zu wenig aus den Kokosmilchtugenden
Kokosmilchpulver scheint weiterhin der beste Weg, eine vegane Milchschokolade zu machen. Aber während andere Hersteller wie z.B. die Deutschen Kilian & Close den Geschmack der Kokosnuss dazu stilprägend umarmen, scheint er Domori fast wie ein peinlicher, zu minimierender Störgeschmack zu missfallen.
Leider gerät er denn auch so. Natürlich – es ist Domori – schmeckt die Schokolade akzeptabel, gut sogar, aber beim Namen Domori und diesem immer noch sehr gehobenen Preispunkt müsste mehr drin sein. Die einfache Verpackungsgestaltung setzt insofern den korrekten Hinweis: ‚Latte di Cocco‘ ist keine von Domoris Edelschokoladen.
Zutaten:
Kakaomasse (43%), Rohrzucker (29,3%), Kokosnussmilchpulver (Kokosnussmilchpulver, Glukosesirup) (14%), Kakaobutter (13%), Sojalecithin, Salz
Ernährungsinformationen:
glutenfrei | erdnussfrei? | fairtrade? | bio? |