Neben seine vorwiegend reinen Schokoladensorten stellt der junge litauische Bean-to-Bar-Schokoladenmacher Chocolate Naive auch eine kleine Auswahl zart veredelter Produkte. Zart veredelt oder noch pur – bei der Süßungsbeigabe Honig kann man sich da streiten. Die vorliegend verkostete ‚Dark Chocolate with Forest Honey‘ besteht aus mehr Zucker als litauischem Honig, dazu nach Werksangaben einem leicht gerösteten Madagaskar-Trinitariokakao, das alles in 60 Stunden sehr lang conchiert.
Körnig, mit deutlichem Aroma
Von ihrer wachsig beschichteten Kartonverpackung befreit, zeigt sich diese ‚Naive‘ als ebenes Täfelchen, rötlich mittelbraun, die Rückseite wie rauh verschliffen. Das Täfelchen bricht sehr leicht und zeigt eine körnige, bröckelige Kante. Die Schokolade duftet hell melassig bis lakritzig, nach karamellisiertem Zucker, nach einer würzigen Waldhonignote.
Im Mund ein befriedigender Kakaoansatz, vollmundig, dann aber ein viel zu körniger, ungefälliger, breiiger Schmelz. Die typische rote Fruchtigkeit Madagaskars mit kitzeliger Säure, darüber tatsächlich Waldhonig als ätherisches Gaumenaroma. Zu stumpf und bitter in den Abgang hinein, langes chininbitteres Verhallen.
Breiig, bitter, teuer
Für einige Momente, wenn schließlich Frucht und Honig im Mittelpunkt stehen, ist dies eine richtig gute Schokolade. Gerade mit kleineren Stückchen ist man aber mehr beschäftigt, mit der Breiigkeit im Mund fertigzuwerden oder den etwas unangenehmen Abgang zu verarbeiten. Der sportliche Preis schließlich ist dem Stand der Technik bei ‚Chocolate Naive‘ noch nicht angemessen.
Zutaten:
Kakaobohnen, Zucker, Kakaobutter, Honig, Sojalecithin
Ernährungsinformationen:
glutenfrei? | erdnussfrei? | fairtrade? | bio? |