Das ecuadorianische Schokoladenlabel Caoni hat sich auf Schokoladen aus reinen Arriba-Kakaos spezialisiert, ursprungsrein aus den Regionen Esmeraldas, Los Rios und Manabi. Caoni beliefert vorwiegend den lateinamerikanischen Markt, ohne aufgebautes Edel-Image für Europa und die USA, auch ohne die entsprechend hohen Preise. Im Export sind die Produkte hierzulande nur schwierig zu beziehen.
Angemessen viel Zucker?
Bei der vorliegend getesteten Sorte „Esmeraldas 55%“ handelt es sich, selbsterklärend, um eine 55%ige Bitterschokolade aus der Küstenregion Esmeraldas im Norden Ecuadors. 55% Kakao, 45% Zucker, das ist mehr Süße als Arriba-Kakao häufig noch guttut. „Landestypisch“ ist bereits die Verpackung dieser Schokolade; ein schmaler Karton, beschichteter Kunststoffbeutel, darin ein Riegel von 50g. Die Tafel ist etwas unregelmäßig gegossen; wellig fettiger Glanz mit Schlieren. Sie bricht noch hart, gerade, mit leicht poröser Kante. Der Duft … verbesserungswürdig, da ist zuvor viel Pappkarton zu verarbeiten; ledrig; darunter kommen welke Blumen, milde Gewürze zur Geltung.
Bis hierher sind die Erwartungen gedämpft. Dann aber … im Mund ein würzig-röstiger Auftakt, süß, mit Blumenbouquet. Die Störaromen wie weggeblasen, nur ein Hauch Kartonstaub bleibt bestehen. Würziger Kakao, Karamell und brauner Zucker, eine Ahnung Banane. Intensiv und von der Süße eher unterstrichen als behindert. Der Schmelz gekonnt-fein, umstandslos. Ein rundes, liebliches Erlebnis, mit süßer Nussigkeit in einem harmonischen Abgang.
Süßer Charakter
Wie der äußere Schein doch trügen kann. Optisch zunächst kein Hingucker, holt die 55%ige Esmeraldas mehr Charakter aus dem Kakao als ihre kräftigere, 77%ige Schwesterschokolade. Schön gelungene Studie, wie sich der milde, ausdrucksstarke Arriba mit viel Zucker verträgt.
Zutaten:
Kakaomasse, Kakaobutter, Zucker, Sojalecithin
Ernährungsinformationen:
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