Nach Anfängen in Venezuela, hat sich auch der britische Bean-to-Bar-Schokoladenspezialist William Harcourt-Cooze („Willie“) auf eine Kakao-Weltreise begeben. Hier stellen wir Willies Version einer ‚Sambirano‘ vor, also einer Schokolade aus dem prestigeträchtigsten Kakao der Insel Madagaskar. Für Kenner überflüssig, die Warnung vorab: mit 71% Kakaogehalt baut Willie hier oberhalb des für diesen Ursprung gemeinhin Zuträglichen aus – dieser Kakao ist deutlich säurehaltig.
Waldhoning, Patchouli
Aus ihrer quadratischen Schachtel befreit, zeigt sich diese Willie’s-Schokolade etwas gequetscht, dunkel orangebraun, unregelmäßig matt bis seidenmatt. Sie bricht ziemlich hart und geradkantig. Würzig, hellholzig duftet diese Schokolade; Waldhonig; Bienenwachs; Patchouli. Spannungsvolll – und ungewöhnlich für den Ursprung, da die typischen Fruchtsäuren sich hier deutlich unterordnen.
Im Mund ein trockener, kurz süßer, dann um so deutlicher säurelastiger Kontakt, erst dann auch Röstnoten. Unreife, beziehungsweise saure Himbeeren. Balancierte Röste, nur noch leichte Holz- (und Nuss-)Färbung. Im Schmelz ist sie trocken und etwas sandig; das passt besonders wenig zu der saftigen roten Frucht, die diese Schokolade dominiert. Immer stärkere Zitrussäuren. Mit Verklingen der Fruchtsäuren ausdrucksschwächerer, mittellanger Nachklang.
Zu sauer?
Aromatisch ist sie stärker, als die Gesamtnote andeutet, diese Sambirano. Ihre Säure wirkt für einen durchschnittlich ausgeprägten Schokoladengeschmack unbalanciert, der Schmelz etwas zu trocken. Als Charakterstudie verstanden, ist sie aber eine interessante, sehr intensive und komplexe Interpretation des Kakaos des Sambirano-Tals von Madagaskar.
Zutaten:
Kakaomasse, Rohrohrzucker, Kakaobutter
Ernährungsinformationen:
glutenfrei? | laktosefrei? | sojafrei? | erdnussfrei? | fairtrade? | bio? |