Der britische Bean-to-Bar-Chocolatier William „Willie“ Harcourt-Cooze ist kein Verächter höchster Kakaokonzentrationen. Die vorliegende Sorte ‚kolumbisches Gold‘ „Los Llanos“ passt sich mit ihren 88% Kakaogehalt noch in ein in mehreren Varianten bis 100% reichendes Spektrum ein. Kakao – hier Trinitario-Kakao aus Kolumbien -, Kakaobutter und Zucker – mehr braucht Bitterschokolade nicht, und mehr gibt Willie seinen Sorten auch nicht zu.
Kolumbianischer Trinitario
Willie verwendet praktisch Domoris Schachtelformat, mit dem sympathischen Unterschied, dass mit 50 Gramm Willie doppelt so viel Schokolade darin unterbringt. Die Tafel selbst ist mittelbraun mit rötlichem Einschlag, ungleichmäßig matt bis glänzend ihr Schein. Im Bruch hell-hart, duftet sie wenig intensiv; nach Lehm, Holz, Vanille.
Im Mund erschließt sich zunächst ihr Schmelz: schwer, massereich, pulvrige Kakaolava. Schwarz-adstringierend; würzig, Kaffee. Nun tatsächlich am Gaumen oberflächlich das auf der Packung versprochene Kirscharoma – detailreich, aber ohne die fruchtsäuerliche Substanz. Sehr wenig süß. Erdiger, pur röstiger Kakao am Gaumen, gefolgt von einem langen, nur noch zart adstringent-bitteren Nachklang.
Intensiv, sehr schwer, sehr kakaoreich
Willies‘ ‚Los Llanos‘ ist eine gute, wenn auch mit einigen Schwächen (der wenig definierte Schmelz wäre hier zu nennen) nicht fantastisch gelungene, intensive Schokolade für Fans sehr schwerer, sehr kakaoreicher Bitterschokoladen. Für diese Zielgruppe auch aus Preis-Leistungs-Sicht ein Probiertipp.
Zutaten:
Kakaomasse, Rohrohrzucker, Kakaobutter
Ernährungsinformationen:
glutenfrei? | laktosefrei? | sojafrei? | erdnussfrei? | fairtrade? | bio? |