Der westfälische Schokoladenhersteller Meybona genießt einen qualitativ guten Ruf, seine Schokoladenprodukte sind im Einzelhandel jedoch selten vorrätig – und dann gern als Grußbotschaften in Schokoladenform, deren Stil sicher nicht jedermanns Sache ist. Neben diesen Gruß-Schokoladen wird auch eine Reihe hochwertiger Ursprungsschokoladen hergestellt sowie die eher nüchtern aufgemachte ’normale‘ Schokoladen-Serie „Pure“, aus der die vorliegende Sorte „Bitterschokolade“ mit 72% Kakaogehalt stammt.
Dunkel, rauher Schmelz
Konservativ, aber mit vergoldetem Stolz auf die Marke ist die traditionelle Papier- und Alufolienverpackung der Meybona-Bitterschokolade aufgemacht. Die Tafel ist sauber ausgeführt, dunkelbraun ohne Farbstich. Sie bricht nicht zu hart, hinterlässt dabei eine poröse Bruchkante. Im Duft liegt ein wenig Kakao, deutlich dafür Vanill(in).
Im Mund zeigt die Meybona sofort einen dunklen, bodenständigen Charakter und einen sämig-rauhen, bereitwilligen Schmelz, der gerade noch nicht trocken wirkt. Es entwickelt sich ein Eindruck wie ein Schokoladenkuchen: rund-kakaoig, befriedigend, gehaltvoll, dabei nicht zu anspruchsvoll und ohne aromatische Fehler. Ein Anflug von gemahlenem Kaffee. Das im Geruch sehr deutliche Vanillin stört das Aroma weniger als befürchtet, aber mit natürlicher Vanille wäre der Schokolade besser gedient. Der Nachgang ist einfach, dezent bitter, mittellang.
Gelungen
Eine gute, dunkle, rasch schmelzende, einfache Bitterschokolade. Ansatz und Ergebnis von Meybonas Bitterschokolade sind weniger anspruchsvoll als bei den ebenfalls angebotenen Ursprungsschokoladen. Aber auch diese Schokolade findet einen eigenständigen, attraktiven Charakter. Auf Sojalecithin wurde bereits verzichtet – jetzt bitte in der Rezeptur noch das Vanillin durch echte Vanille ersetzen!
Nachverkostung und Notenanpassung Dezember 2013.
Zutaten:
Kakaomasse, Zucker, Kakaobutter, Vanillin
Ernährungsinformationen:
erdnussfrei? | fairtrade? | bio? |