Der Schweizer Schokoladenhersteller Frey positioniert sich gern als Gegengewicht zu einer anderen großen Schweizer Marke, Lindt. Die vorliegend getestete Sorte ‚Dark 78%‘ entspricht dabei ausnahmsweise vom Kakaogehalt her keiner aktuellen Lindt-Sorte, aber die Zutatenliste überzeugt nicht: Kakaopulver wurde verwendet, und mit „Aroma“ bezeichnet man üblicherweise in synthetischen Verfahren erzeugte Aromastoffe.
Kakaopulver und Aromastoffe
Von flächiger Kartonverpackung und dünner Alufolie befreit, zeigt sich die Frey als dunkle Tafel mit unregelmäßig seidenmatt bis mattem Schein. Hart im Bruch, dann grau-porös in der Kante. Sie duftet vor allem nach ihrer (Vanillin)aromatisierung; darunter ölig, gummierter Kakao.
Im Mund ein direkt bitterer Start, wie Back-Kakaopulver, erst nach einer Weile von der Kakaobutter eingefangen. Weiterhin mehr herb und bitter als aromatisch: einerseits viel Röste und eben staubiges Kakaopulver, andererseits viel Kakaobutter, die für einen akzeptablen Schmelz sorgt, gleichzeitig auch geschmacklich verdünnend wirkt. Zurückhaltender Süßeeindruck und schließlich ein grießbreiger Nachgeschmack, ohne dass dies den bitter-tauben Eindruck vertreiben würde.
Verbittert
Wer von einer Dunklen Schokolade eigentlich nicht mehr erwartet, als dass sie süß, bitter, fettig und irgendwie aromatisiert ist, wird hier bedient. Das Beste, das man über Freys „Dark 78%“ sagen kann, ist, dass sie keine echten Fehlgeschmäcker zeigt und der Schmelz gut ist. Ansonsten: plattgeröstet, Kakaopulver dazu, und dann mit Zucker, Kakaobutter und Aromastoffen erträglich gemacht.
Und dafür sind heutzutage selbst 2€ zuviel.
Zutaten:
Kakaomasse, Kakaobutter, Zucker, Kakaopulver, Aroma
Ernährungsinformationen:
glutenfrei? | erdnussfrei? | fairtrade? | bio? |