Die Schokoladen des deutschen Auswanderers Thomas Haas habe ich in Vancouver kennengelernt, wo Haas‘ Pralinen und Schokoladen stadtweit bekannt sind, vielen als „best chocolate ever“ gelten. Nun sind Nordamerikaner mit Lob eher schnell bei der Hand, und im Vergleich zur vorher gegessenen Hershey, maximal Lindt … nun, die Konkurrenzsituation in Kanada ist überschaubar. Ein Review für meine kanadischen Leser, denn Thomas Haas-Schokolade gibt es in Europa nur als Reisemitbringsel.
Stylish
Thomas Haas‘ Verpackungen treffen meinen Geschmack: kräftige Farben, kräftige Schrift, Klarheit, was für ein Geschmack (sanft, mittelstark, Criollo) zu erwarten ist. Geöffnet … der erste Eindruck: da ist ja nur die Hälfte drin? Die große, robusten Inhalt vorgebende Verpackung ist innen großzügig mit Pappe sowie der weiten Umverpackung der eigentlichen Tafel ausgepolstert. Die schmale, mitteldicke Tafel ist in ein interessant unregelmäßiges Muster gegossen, handwerklich allerdings auf der Rückseite eher ungewollt unregelmäßig und wellig. Im Bruch ist die Schokolade hart, etwas porös. Ihr Duft ist angenehm kakaoig, jedoch überraschend schwach.
Im Mund gibt sich die Thomas Haas „61“ nun dunkel, eher kräftig. Unspektakulär und vor allem gut balanciert, dabei – nur 61% Kakao – auf der süßen Seite. Eine gute Schokolade. Aromatisch passiert neben Röst-Aroma aber nicht viel. Und vom normalerweise von Criollo-Bohnen erwarteten Aromen-Plural: nicht einmal eine Ahnung. Der Abgang dann eher lang, angenehm, kakaoig.
Anspruch nicht erfüllt
Vielleicht war Haas mit seinem Produkt selbst nicht ganz zufrieden, denn er hat für seine 61%ige laut Website mittlerweile auf Trinitario-Kakao umgesattelt. In diesem Fall war der stolze Preis zu hoch: Thomas Haas‘ 61%ige Criollo ist eine vernünftige, solide, dazu auch hübsch präsentierte Schokolade ohne echte Finesse.
Zutaten:
Kakaomasse, Zucker, Kakaobutter, Sojalecithin, natürliche Vanille
Ernährungsinformationen:
glutenfrei? | erdnussfrei? | fairtrade? | bio? |