Chapon – ein in Deutschland kaum zu findender französischer Chocolatier – steht hinter dieser 75% „schweren“ Bitterschokolade, hergestellt aus Kakao aus Fidschi, einem als Ursprungsschokolade wenig verbreiteten Kakaoursprung: der größte Teil des Kakaoanbaus der Inseln wird als einfacher Konsumkakao verkauft.
Fidschi: nur Konsumkakao?
Die wiederverschließbare Verpackung dieser Schokolade gefällt schon einmal, hält jedenfalls einige Unwägbarkeiten auf dem Transportweg aus und dürfte im Einzelhandel durch ihre so bunte wie antiquarische Optik auch funktionieren. Gestützt durch eine weitere beschichtete Pappeinlage, präsentiert sich diese Schokolade mittelbraun, seidenmatt, etwas uneben und gebogen die Tafel. Sie bricht hart, nicht ganz gerade, zeigt eine etwas rauhe Kante. Einen puren, mäßig starken Schokoladenduft bildet diese Fidschi-Schokolade aus; Aromen von Trester, gegorener Fruchtsäure darin.
Im Mund schmelzt Chapons Fidschi-Schokolade ölig-buttrig an – und meldet sofort eine harte Kaffeeröstung dazu. Säure und Röste; starker Kaffee statt Schokolade? Leichte Adstringens bildet sich heraus. Der Schmelz ist etwas mühsam; oberflächlich abschmelzend, darunter schwer: besser geeignet, es einfach von selbst im Mund mit viel Zeit schmelzen zu lassen. Aroma wie von zu stark geröstetem Kakaopulver; Mandeln; auch ganz leicht Marzipan am Gaumen. Etwas mehr Süße könnte harmonisierend helfen. Ernster, herber, „rauher“ Abgang.
Zu ernst, zu teuer
Hm, eine etwas spezielle Schokolade. Säure, die sich nicht als Fruchtsäure zeigt, starke Kaffeeröstung, das alles in einem Schmelz in Zeitlupe. Komplexe Aromen waren entweder nicht im Kakao vorhanden oder wurden spätestens durch die strenge Röstung dezimiert.
Ernst … schwermütig … Preis-Leistung im Kontext anderer französischer Chocolatiers leider nicht stimmig.
Zutaten:
Kakaomasse, Kakaobutter, Rohrzucker
Ernährungsinformationen:
erdnussfrei? | fairtrade? | bio? |