„Noir“ … klingt gut. „Noir“ klingt nach Bitterschokolade, nach französischer Bitterschokolade, nach Sophistikation. Bei „Noir“ erwartet man nicht unbedingt einen Kakaogehalt von nur 57%, und schon gar nicht die Beigabe von Butterschmalz („Butterreinfett“), das wirklich nur aus Kostengründen anstelle von Kakaobutter verwendet wird. Beides aber trifft auf die vorliegend getestete Sorte „Noir“ des belgischen Schokoladenlabels Café-Tasse zu, das sich auf die Belieferung von Cafés mit Schokolade zum Kaffee spezialisiert hat.
Kaffeehaus-Schokolade?
Die Verpackung passt ins Kaffeehaus, das muss man Café-Tasse lassen. Dunkles Packpapier, erdige Farben. Die 100g schwere Schokolade ist blockig dick gegossen, dunkelbraun mit rötlichem Stich. Ihre Oberfläche schimmert unregelmäßig und zeigt vereinzelte Lufteinschlüsse und Gusskrater. Sie bricht mittelhart mit ungeraden, porösen, fettmarmorierten Bruchkanten. Ein Geruch nach einfachem Kakao, Kokosraspel, Gummi und etwas wie parfümiertem Weichplastik … mich erinnert das an die Spielzeugdinosaurier meiner Kinder.
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- Nicht so ’noir‘
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- Butterschmalz
Im Mund ein so stark gerösteter wie butterschmelziger Ersteindruck. Harte Röstung, erdiger Kakaostaub am Gaumen, Butter, und viel, viel Zucker. Aromatisch fade, etwas Adstringens, und zunehmend brennend süß. Der Schmelz wirkt wie von Kakaopulver durchzogene Buttercreme. Erdiger bitterer Nachklang.
Brennend süß, Kakaopulver in Buttercreme
Ein weiteres Mal bestätigt sich, dass Butterreinfett als Zutat einer Schokolade ein praktisch unfehlbares Qualitäts-Warnsignal ist – allzumal bei einer ‚dunklen‘ Schokolade, und auf diesem Preisniveau gibt es dafür auch keine Entschuldigung mehr. Café-Tasses „Noir“ ist – bis auf die Verpackung – ein liebloses, überröstetes, banales Produkt. Die schlechteste bislang von der Marke getestete Sorte.
Zutaten:
Kakaomasse, Zucker, Kakaobutter, Butterreinfett, Sojalecithin
Ernährungsinformationen:
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| erdnussfrei? | fairtrade? | bio? |
