Sowohl der Schweizer Konzern Nestlé als auch die deutsche Schokoladenfabrik Trumpf (Markeneintragung bereits 1930) vertreiben unter der Marke „Aero“ eine „Luftschokolade“ genannte Schokoladensorte, die mit Hilfe von Gasen während des Produktionsprozesses aufgeschäumt wird. Die Kammerstruktur einer Luftschokolade führt dazu, dass sie bei Mundkontakt schnell zerbricht und dank der erhöhten Kontaktflächen rascher und mit intensiverem Geschmack schmilzt.
Trumpfs „Aero“ wird in einer schlichten Alu-Kunststoffverpackung geliefert, die dem Produkt entsprechend deutlich voluminöser als bei einer regulären 100g-Schokoladentafel ausfällt. Enthüllt sieht die hellbraune Tafel fürchterlich unattraktiv aus: blasig, pustelig, vorne matt, die Rückseite fettverglänzt. Natürlich ist Luftschokolade nicht an den Maßstäben herkömmlicher Schokoladen zu messen, aber z.B. Milkas Sorte „Luflée“ zeigt, dass das ein wenig appetitlicher geht. Im Bruch gefällt die Aero dagegen besser, ein gleichmäßiges 50:50 aus Schokolade und Luft, Bläschen wie Seifenschaum. Aero riecht simpel; Karamell, aromatisiert, Vanillin. Eine Süßigkeit.
Im Mund ein kurzes Innehalten, dann unter Druck ein Auspressen des recht schmierigen Schokoladenschmelzes. Oder: Aufbeißen, dann Bröckchen überall. Zumindest bis die Schokolade beginnt, zu schmelzen. Eine Zuckerwatte ähnliche Flüchtigkeit, ebenso deren intensive Süße mit Hang zum Brennen. Neben grundsätzlichem Kakaoaroma bestimmt die Vanillin-Aromatisierung den Geschmack, ohne dabei zu aufdringlich zu werden. Viel karamellisierte Süße bildet den Nachgang.
Anders als die vom gleichen Hersteller (Trumpf) stammenden Schogetten, ist Aero keine Schokolade zum Wegrennen. Ganz simpel und ohne eigentliche Kakaonoten, steht hier die Schaum-Konsistenz einer ansonsten billigen Luftschokolade im Vordergrund. Grundsätzlich mag ich die Idee von „Luftschokolade“. Durch das Herstellverfahren erhält Schokolade Volumen, Luft und damit: Gaumenkontaktfläche. Das Äquivalent zum Schlürfen beim Verkosten eines guten Weines, könnte man sagen. Es wäre spannend, auch Hersteller hochqualitativer Schokoladen einmal damit spielen zu sehen.
Zutaten:
Zucker, Kakaobutter, Vollmilchpulver, Kakaomasse, Milchzucker, Sahnepulver, Sojalecithine, E476, Aroma
Ernährungsinformationen:
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