Mit der Sorte ‚Criollo Maracaibo‘ legt der umtriebige deutsche Confiseur Eberhard Schell eine 70%ige dunkle Lagenschokolade aus dem Kuvertüre-Hause Felchlin vor, die – getreu der Schell’schen Produktphilosophie – gezielt mit Wein zu verkosten sein soll. Den milden Criollo Venezuelas sieht Schell „passend zu fruchtigen bis körperreichen Weiß- und Rotweinen mit nicht zu markanter Säure und mittlerer Tanninstruktur“.
Toller Knack
Dunkel braun, mit einer Ahnung violett und etwas unregelmäßig gegossen zeigt sich Schells ‚Criollo Maracaibo‘. Ein fester Knack, die Tafel scheint fast unter Spannung zu stehen. Fruchtige bis alkoholische Noten, mittelstark in der Nase.
Im Mund ein herber, dunkler Beginn. In einer getesteten Charge ein mildes Aroma wie Butterbrot, in einer anderen verstärkt fruchtige Ansätze, in beiden Fällen darüber eine dominante würzige bis kaffeeige Ausprägung. Zunehmend spürbar leichte Säure; Schell schreibt von „Orangenblüten und Zimt“ … kann man sehen, ja, ebenso wie das vermerkte „Pflaumen-Aroma“ (, zumindest in der fruchtigeren Charge). Prägnant, herb im Mundraum; reduzierte Süße. Der Schmelz ist definiert, zart, spürbar von Kakaobutter geprägt; vielleicht eine Spur auf der trockenen Seite. Zarte Tannine schließlich in einem ernsthaften, strukturierten Abgang.
Geht auch ohne Wein
Die macht schon Spaß, diese ‚Criollo Maracaibo‘. Eine schön gelungene, röstkaffeebetonte Venezuela-Sorte mit angemessener Herbheit und guter Struktur. Und um sie zu genießen, benötigt man nicht einmal den Wein.
Zutaten:
Kakaomasse, Zucker, Kakaobutter
Ernährungsinformationen:
glutenfrei? | laktosefrei? | sojafrei? | erdnussfrei? | nussfrei? | fairtrade? | bio? |